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Deutschland und die Ukraine im Ersten Weltkrieg

von Frank Golczewski

Bis zur Russischen Revolution von 1905 galten im Zarenreich die Restriktionen des Emser Ukaz von 1876, die gegen Publikationen in ukrainischer Sprache gerichtet waren und die Existenz eines separaten ukrainischen Volkstums abstritten. Auch wenn danach eine bis 1914 wieder zurückgenommene Liberalisierung eintrat, wählten nationalbewusste Ukrainer, um der politischen Verfolgung zu entgehen, nicht selten den Weg in das österreichische Ostgalizien, wo die Habsburgermonarchie unterschiedliche Spielarten ukrainischer (hier als ruthenisch bezeichneter) Identität tolerierte und als Gegengewicht gegen die etwa gleich starken Polen stützte. In dem Maße, in dem sich die österreichisch-russische Konkurrenz auf dem Balkan (vor allem nach der Annexion Bosnien-Hercegovinas 1908) verschärfte und ein österreichisch-russischer Krieg möglich wurde, erwachte auch das Interesse an einer Nutzung der Ukrainer in einem solchen Krieg. In Österreich nahm man wahr, dass die „moskophilen“ Ruthenen pro-russisch, die „ukrainophilen“ hingegen antirussisch eingestellt waren, was man zu nutzen vorhatte.

In einer Denkschrift des österreichischen Konsuls Emanuel Urbas vom 6. August 1914 schlug dieser vor, „die Macht Russlands für immer zu brechen“, indem man „eine freie Ukraine bis zum Don“ schaffe, die Österreich „politisch nur lose angegliedert“ sei. [1] Dass dies möglich sei, erfuhr Urbas bei seinen Recherchen unter ukrainischen Emigranten in Lemberg. Dort haben Vertreter des linken politischen Spektrums (zu denen damals noch Dmytro Doncov gehörte, der später zum nationalistischen Ideologen wurde) Anfang August 1914 den „Bund zur Befreiung der Ukraina“ (BBU) gegründet, der, von Österreich gefördert, diesen Plan umsetzen sollte. Der erwartete Vormarsch in die russländische Ukraine fand jedoch nicht statt; im Gegenteil besetzten russische Truppen Galizien, womit die Befreiungsplanung obsolet wurde. In den Augen der österreichischen Regierenden wurden viele der örtlichen Ukrainer (auch aufgrund von polnischen Denunziationen) von Verbündeten zu potentiellen Feinden, die man in Lagern wie Thalerhof bei Graz und in Theresienstadt festsetzte. Andererseits stellte Österreich eine kleine Ukrainische Legion auf, die an Kämpfen teilnahm und in der auch Frauen dienten. Dies war der erste militärische Verband der Ukrainer in der Moderne.

Im zivilen Bereich wurde die Finanzierung des BBU stark reduziert, und die Österreicher rieten den Ost-Ukrainern, sich lieber an die Deutschen zu wenden. Unter Vermittlung des deutschen Botschafters in Wien, Heinrich von Tschirschky (1858-1916), übernahmen deutsche Ministerien das Interesse an den Ukrainern, die nun von Deutschland für Propagandazwecke verwendet werden sollten. Das deutsche Interesse an der Ukraine war geweckt, weil man sich von der Förderung der Ukrainer eine Schwächung des Kriegsgegners Russland erhoffte und die (übertriebene) Vorstellung von der „Kornkammer“ Ukraine eine Lösung der Nahrungsmittelprobleme der Mittelmächte versprach. Da bis dahin Kenntnisse von der Ukraine in der deutschen Öffentlichkeit rar waren, galten die deutsch-ukrainischen Aktionen zunächst einer Propagandakampagne. Dmytro Doncov eröffnete ein „Ukrainisches Pressbüro“ in Berlin und belieferte deutsche Zeitungen mit Informationen, Jevhen Levyc’kyj, ein ruthenischer Abgeordneter, verlegte die Redaktion seiner „Ukrainischen Nachrichten“ nach Berlin.

Bis 1916, als Zensurbeschränkungen für kriegszielrelevante Veröffentlichungen eingeführt wurden, erschien mit staatlicher Förderung eine Vielzahl von Broschüren und Zeitungsartikeln, in denen ukrainische Politiker und Wissenschaftler die von Russland losgelöste Ukraine als ein für die Deutschen interessantes Kriegsziel propagierten. Titel wie „Die Ukraine der Lebensnerv Russlands“ (Jevhen Levyc’kyj), „Die großen politischen Aufgaben des Krieges im Osten und die ukrainische Frage“ (L’onhyn Cehel’s’kyj) oder „Die Ukrainische Staatsidee und der Krieg gegen Russland“ (Dmytro Doncov) sprechen für sich. [2] Besondere Bedeutung hatte das in Wien verlegte Buch des Geographen Stepan Rudnyc’kyj „Ukraina. Land und Volk.“ [3] Man lieferte sich dabei in der deutschen Presse- und Broschürenlandschaft wie in Österreich einen Schlagabtausch mit pro-polnischen Autoren, mit denen ukrainische Staatsbildungsprojekte in Konkurrenz standen. [4]

Neben der diskursiven Ebene interessierten die Vertreter des BBU die Deutschen auch für eine Aktion, die bereits in Österreich eingeleitet worden war. Man wollte aus der Ukraine stammende Kriegsgefangene der russischen Armee aus den regulären Gefangenenlagern ausgliedern und in speziellen Einrichtungen durch Unterricht zu nationalbewussten Ukrainern werden lassen. Über die endgültige Verwendung dieser Menschen war man sich anfangs nicht klar, sie unmittelbar gegen ihre ursprünglichen Heimatländer einzusetzen hätte dem Kriegsvölkerrecht widersprochen. Die „Gefangenenarbeit“ mit den Ukrainern unterschied sich von ähnlichen deutschen Versuchen mit anderen separatistischen oder unterdrückten Nationalitäten dadurch, dass die Ukrainer erst durch den BBU in das Bewusstsein der Deutschen gerückt wurden. Ähnliche Projekte mit Georgiern, Iren, Flamen und Moslems scheiterten dann aber allesamt, außer den Ukrainern gelang eine ethnisierende Mobilisierung von Kriegsgefangenen nur mit Finnen.

In Rastatt, Wetzlar, Salzwedel und Hann. Münden entstanden anfangs geheimgehaltene Ukrainerlager, in denen – nach einigen Rückschlägen – aus der Ukraine stammende russische Kriegsgefangene berufsbezogene Fertigkeiten und dabei auch von BBU-Vertretern und Galiziern die im Russischen Reich verpönte ukrainische Sprache und Kultur lernen sollten. Städter hatten russischsprachige Schulen besucht, die Landbevölkerung war meist analphabetisch und sprach zwar Ukrainisch, wurde hier aber nun alphabetisiert. Ähnlich wie die Oberste Heeresleitung russische Sozialisten förderte und schließlich 1917 Lenin die Möglichkeit bot, nach Russland zu fahren, wurde auch Ukrainern bei der Ausbildung sozialistischer Zellen geholfen. Dies geschah nicht aus ideologischer Nähe, sondern als Mittel, von dem man sich eine „Zersetzung“ des Gegners erhoffte. Auch paramilitärische Formationen schuf man – anfangs als „Turnvereine“ getarnt. Man war jedoch ziemlich vorsichtig: Einige wenige nationalbewusst gemachte Ukrainer hat man in Verwundetentransporten auf die Gegenseite geschleust, aber schon ein Versprechen gegenüber den BBU-Vertretern, man werde in eroberten ukrainischen Gebieten Ukrainer zur Verwaltung heranziehen, mochten die deutschen Stellen nicht geben.

Nicht nur das Militär interessierte sich für die Ukraine. Die wirtschaftsimperialistischen Kreise in Deutschland, denen ein erweitertes „Mitteleuropa“ als mächtiger Wirtschaftsraum unter deutscher Führung vorschwebte, entwickelten den Willen zur Ausbeutung der russländischen Randgebiete. Ein Funktionär der Alldeutschen Bewegung (Konstantin von Gebsattel) und führende Industrielle (wie Alfred Hugenberg und Emil Kirdorf) gründeten Ende 1915 einen „Verband deutscher Förderer der ukrainischen Freiheitsbestrebungen“, dem es weniger um „Freiheit“ als um den Zugriff auf die Wirtschaftskraft der Ukraine und anderer Länder ging – ähnliche Vereine befassten sich mit den Donauländern, Finnland und Georgien. Da die ukrainischen Aktivisten die Deutschen anfangs mit den wirtschaftlichen Erwartungen bezüglich der Ukraine für ihre Interessen köderten, die meisten zudem als linke Intellektuelle von Wirtschaft wenig Ahnung hatten, hegten sie gegen die ökonomischen Ziele der deutschen Kapitalisten keinen tieferen Verdacht. [5]

Die Februarrevolution 1917 in Russland schuf eine neue Situation, weil sich als eines ihrer Ergebnisse mit der Zentral-Rada in Kiew eine ukrainische politische Instanz bildete, an deren landwirtschaftlichem Programm (der Aufteilung des Großgrundbesitzes) die inzwischen national interessierten Gefangenen, die oft aus dem bäuerlichen Milieu stammten, stark interessiert waren. Oleksandr Skoropys-Joltuchovs’kyj schlug seitens des BBU den Deutschen vor, Gefangene in die Ukraine zu schleusen, um angesichts des Mangels an nationalukrainischen Verwaltungsbeamten dort Posten zu übernehmen. Die Deutschen setzten aber als „Vertrauensleute“ bezeichnete „Aufklärungsukrainer“ aus Vorsicht zunächst lieber im von den Mittelmächten besetzten polnisch-ukrainischen Mischgebiet in Podlasien ein, wo sie Schulen einrichten und eine ukrainischsprachige Zeitung betreuen sollten. Eine Kooperation mit den Österreichern im von diesen besetzten Wolhynien musste eingestellt werden, weil die Österreicher nun zunehmend auf die polnische Karte setzten. Auch die Deutschen beendeten schließlich ihr „Aufklärungsprojekt“.

Zwar setzte das Russland der Februarrevolution und mit ihm die autonome Ukraine den „Krieg bis zum Sieg“ fort, aber im Laufe des Jahres 1917 wurden die Bol’ševiki immer stärker, die einen Friedensschluss forderten. Nach deren Oktoberputsch und den Dekreten über den Frieden und den Grund und Boden überwog die Kriegsmüdigkeit. Die Ukrainer erkannten die Bol’ševiki im Unterschied  zur Regierung der Februarrevolution nicht als neue Zentralregierung an. Im 3. Universal proklamierten sie am 20. November 1917 eine selbständige Ukrainische Volksrepublik (UNR), hielten aber daran fest, sich nach der geplanten Konstituante einer demokratischen Russländischen Föderation anzuschließen. Am 15. Dezember 1917 schlossen die Mittelmächte mit Sowjetrussland einen Waffenstillstand, und es begannen in Brest-Litovsk Friedensverhandlungen, an denen vom 10. Januar 1918 an auch eine Delegation der (bürgerlichen) Ukrainischen Volksrepublik (UNR) teilnahm, während die Bol’ševiki Ende Dezember 1917 in Charkiv eine pro-bolschewistische Gegenregierung gebildet hatten.

Die Mittelmächte entfalteten nun einen wirtschaftlichen Appetit auf die Ukraine, da sie wegen der Kriegseinwirkungen ihre Bevölkerung nicht mehr ernähren konnten (Steckrübenwinter). Diego von Bergen, Vortragender Rat im Auswärtigen Amt, formulierte am 9. Januar 1918 für den Außenminister (Staatssekretär) Richard von Kühlmann: „Wenn gegenwärtig noch Lebensmittel und Rohstoffe in Russland herauszuholen sind, so können sie nur in der Ukraina gefunden werden. […] Für die Zukunft aber wird unsere Volkswirtschaft […] wegen der Ergiebigkeit der Ukraina an Getreide, Vieh und sonstigen Lebensmitteln […] vorzugsweise auf diesen Teil Russlands angewiesen sein.“ [6]

Unterdessen hatte Sowjetrussland mit Truppen unter Vladimir Antonov-Ovsienko die UNR angegriffen und befand sich, obwohl die Ukraine alle Kräfte mobilisierte, auf dem Vormarsch auf Kiew. Als der russische Delegationsleiter Lev Trockij die Gespräche verzögerte und eine Verhandlungspause beantragte, verhandelten die Ukrainer weiter. Nun rückte ein Separatfriede mit der Ukraine in das Blickfeld. Am 13. Januar 1918 eröffnete Generalmajor Max Hoffmann der ukrainischen Delegation, dafür müsse die Ukraine ein Völkerrechtssubjekt werden. Daraufhin proklamierte die Zentral-Rada am 25. Januar 1919 in ihrem (auf den 22. Januar rückdatierten) IV. Universal die völlige Unabhängigkeit der Ukraine. [7] Die UNR wurde von den Bol’ševiki immer mehr zum Rückzug gezwungen am 29. Januar brach zudem im Kiewer Arsenal-Werk ein bolschewistischer Aufstand aus, den die UNR mit Mühe am 5. Februar 1918 niederschlagen konnte. Nun war die UNR an deutscher Militärhilfe interessiert, die Deutschen und mehr noch die Österreicher, die mit Hungerunruhen zu kämpfen hatten, an ukrainischen Lebensmittellieferungen. Während die Sowjetrussen am 8. Februar Kiew besetzten, schloss die ukrainische Delegation in Brest mit den Mittelmächten am 9. Februar einen Friedensvertrag ab. In unzureichend geheimgehaltenen Zusatzabkommen verpflichtete sich die Ukraine, den Mittelmächten unter anderem eine Million Tonnen Getreide zu liefern, weshalb der österreichische Außenminister Graf Czernin für den Friedensschluss den Begriff „Brotfrieden“ prägte. Gleichzeitig einigte man sich darauf, dass es einen „Hilferuf“ der UNR geben würde und deutsche und österreichische Truppen daraufhin vom 18. Februar an in der Ukraine vormarschierten. Dies sollte keine Besetzung, sondern „freundschaftlicher bewaffneter Beistand“ [8] sein, letztlich handelte es sich aber um erstere. Die Österreicher versprachen den Ukrainern die Einrichtung eines ukrainischen Kronlandes in Galizien (die nicht erfolgte), die Deutschen zwangen in dem am 3. März mit Sowjetrussland geschlossenen Frieden Russland zur Anerkennung der unabhängigen Ukraine. Sie verteilten gemeinsam mit den Österreichern ihre Truppen im ganzen Land. Da die Mittelmächte und die Ukraine nun „verbündet“ waren, konnten auch die aus Kriegsgefangenen gebildeten zwei ukrainischen Divisionen in die Ukraine (Syn’ožupannyky – Blauröcke) geschickt werden. Eine von ihnen unter General Viktor Zelins’kyj (1864-1940) durfte am 26. März 1918 in Kiew paradieren.

Den Deutschen war die ukrainische Unabhängigkeit jedoch nur ein Mittel zum Zweck. Da die UNR-Regierung den Großgrundbesitz aufteilen wollte und so die Getreidebeschaffung erschwert hätte, erließ Generalfeldmarschall Hermann von Eichhorn (1848-1918) am 6. April 1918 den notorischen „Feldbestellungsbefehl“, in dem den ukrainischen Bauern die Verpflichtung zum Anbau von durch die Mittelmächte verwertbaren landwirtschaftlichen Produkten auferlegt wurde. Am 28. April wurden die ukrainischen Gefangenenverbände entwaffnet und aufgelöst – den UNR-Politikern schienen sie eine Konkurrenz zu sein, den Deutschen waren sie zu nationalbewusst (geworden). Einen Tag später wurde auch die UNR-Regierung abgesetzt und unter dem den Deutschen gegenüber nachgiebigeren, von einer Grundbesitzerversammlung gewählten Het’man Pavlo Skoropads’kyj (1873-1945) ein konservativer Ukrainischer Staat (Ukraïns’ka Deržava) kreiert.

Die deutschen und österreichischen Truppen standen fortan in einer dauernden Auseinandersetzung mit den ukrainischen Bauern, die auf ihre Landzuteilung und die eigene Nutzung ihrer Erträge gehofft hatten. [9] Ihre Hoffnungen auf eine Lösung der Lebensmittelprobleme erfüllten sich nicht: Bis auf die Werft in Mykolaïv fanden sich für keinen ukrainischen Betrieb deutsche Interessenten. Zwar gab es am 10. September 1918 noch ein ergänzendes Wirtschaftsabkommen, in dem die Ukraine sogar 1.655.000 Tonnen Getreide versprach, insgesamt wurden jedoch nur 129.310 Tonnen geliefert, etwa 8% der versprochenen Menge. [10] Der Staatssekretär des Reichsschatzamts (Finanzminister) Siegfried Graf von Roedern (1870-1954) erklärte auf einer Sitzung des Preußischen Staatsministeriums, es sei bis jetzt „nicht gelungen, aus der Ukraine etwas wesentliches [!] herauszuholen.“ Dagegen koste die Unterhaltung des dortigen Militärs sehr viel Geld. [11]

Im September 1918 besuchte Skoropads’kyj Deutschland – er war der letzte Staatsbesucher, den Wilhelm II. empfing. Nachdem die Deutschen im November 1918 im Westen kapituliert hatten, waren auch die östlichen Eroberungen für das Reich verloren. Skoropads’kyj konnte sich noch bis Mitte Dezember 1918 halten, dann obsiegten die ihrerseits von den Bol’ševiki bekämpften UNR-Politiker wieder und die Deutschen – inzwischen durch den Arbeiter- und Soldatenrat repräsentiert – verhielten sich neutral. Der Het’man floh mit den Deutschen und lebte nach einer kurzen Auslandsphase fortan in Berlin-Wannsee.

Die Verwerfungen des ukrainischen Bürgerkriegs, an dem außer den UNR-Anhängern und den Bol’ševiki zarentreue Verbände, Bauerntruppen und verschiedene, oft die Fronten wechselnde Freischärler-Verbände ebenso wie ausländische Mächte (Frankreich, Polen) teilnahmen, gehören nicht mehr zu diesem Abschnitt. Allerdings bot das deutsche Interesse an den Ukrainern im Weltkrieg deren Feinden die Gelegenheit, die Ukrainer als deutsche Verbündete oder gar eine deutsche Erfindung darzustellen. Das traf vor allem für Polen zu, das die polnisch-ukrainischen Mischgebiete um die wandernde Ostgrenze für sich wollte und dessen Repräsentant, der Nationaldemorat Roman Dmowski, mit diesen Argumenten die Entente auf den Pariser Friedensverhandlungen gegen die Ukrainer einnehmen konnte. In der Zwischenkriegszeit sahen nationalbewusste Ukrainer daher auch vor allem in Deutschland einen möglichen Förderer.

Die Daten sind nach dem neuen Stil.

[1] Urbas an Hoyos, 6.8.1914, in: Hornykiewicz, Theophil (Hg.): Ereignisse in der Ukraine 1914-1922, deren Bedeutung und historische Hintergründe. Bd. 1, Philadelphia 1966, Dok. 2, S. 4-7.

[2] An. [Jevhen Levy´ckyj], Die Ukraine der Lebensnerv Rußlands. Stuttgart/Berlin 1915; Cehelskyj, Longin [L‘onhyn Cehel‘´skyj], Die großen politischen Aufgaben des Krieges im Osten und die ukrainische Frage. Berlin 1915; Doncov, Dmytro, Die Ukrainische Staatsidee und der Krieg gegen Rußland. Berlin 1915.

[3] Rudnyckyj, Stefan [Rudny´ckyj, Stepan], Ukraina. Land und Volk. Wien 1916.

[4] Ein Beispiel ist Brückner, Alexander [Aleksander Brückner], »Der ›ukrainische‹ Staat. Eine politische Utopie«, Das neue Deutschland 3 (1914/1915), Nr. 18/19 vom 13. 3. 1915, S. 157-160. – Mehr dazu in Mark, Rudolf A., »Zur ukrainischen Frage im Ersten Weltkrieg: Flugschriften des ›Bundes zur Befreiung der Ukraine‹ und ihm nahestehender Publizisten, 1914-1916«, Zeitschrift für Ostforschung 33 (1984), S. 196-226.

[5] Näher dazu Frank Golczewski, Deutsche und Ukrainer 1914-1939. Paderborn 2010, S. 152-163; Oleksyj Kuraev, Der Verband „Freie Ukraine“ im Kontext der deutschen Ukraine-Politik des Ersten Weltkriegs. München 2000.

[6] Von Bergen an von Kühlmann, 9. 1. 1918, Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes Berlin (PAAA), Weltkrieg 11a Ukraine, Bd. 20, Bl. 166-167; Golczewski, S. 186.

[7] S. dazu Text „Der Friede von Brest-Litowsk im Kontext der ukrainischen Staatsgründung“.

[8] Von Kühlmann an Hertling, 10. 2. 1918, in: Scherer, André /Jacques Grunewald (Hg.), L’Allemagne et les problèmes de la paix pendant la première guerre mondiale. Bd. 3, Paris 1976, Dok. 241, S. 370-371.

[9] Vgl. dazu umfassend Marian Luschnat-Ziegler, Die ukrainische Revolution und die Deutschen 1917-1918. Marburg 2021.

[10] Vgl. Peter Borowsky, Deutsche Ukrainepolitik 1918 unter besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsfragen.

Hamburg 1970, S. 190-191.

[11] Sitzung des Königlichen Staatsministeriums, 3. 9. 1918, PAAA, Ukraine Nr. 1 Allgemeines, Bd. 24.

Quellen